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AutorenbildNina Roosen

Samhain und die Kraft des Wandels als Schlüssel zur persönlichen Weiterentwicklung.

 Das Tor zwischen den Welten, Ursprünge, Bedeutung und spirituelle Weisheit für unsere persönliche Weiterentwicklung


Ein Rabe sitzt weit oben auf einer Astspitze im gelblichen gegenlicht

Jedes Jahr im Herbst, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, bringt uns das keltische Jahresrad an einen Punkt, an dem die Schleier zwischen den Welten dünner werden, sich das Alte verabschiedet, und Raum für Neues entsteht, Samhain. Diese Nacht wird als Ursprung von Halloween angesehen, dabei ist es viel mehr als nur dieser gruselige Abend an dem Zombies, Skelette und Co. durch die Straßen wanken. Es ist eine heilige Zeit der Besinnung, des Loslassens und des spirituellen Übergangs in einen neuen Zyklus.


Die Wurzeln von Samhain

Samhain, Samhuinn ausgesprochen "Sow-en" oder Halloween verschiedene Namen für die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November in der laut keltischer Tradition der Beginn des keltischen Neujahrs liegt. Die Nacht von Samhain steht für das Ende der Erntezeit und sie bedeutete den Anfang des Winters, damals eine Zeit voller Dunkelheit, Stille und inneren Einkehr. Die Kelten feierten Samhain als ein Fest, des Übergangs zwischen allem Lebendigen und der Anderswelt. Man geglaubte, dass an Samhain die Grenze zwischen den Welten besonders durchlässig ist. Alles Lebende und alles Tote findet zusammen. Ahnen und Geister war es in dieser Zeit möglich die Welt der Lebenden zu betreten, so konnten sie besser besucht und geehrt werden.


Rituale wurden begangen


Ein immer wiederkehrendes Element war das Entzünden großer Lagerfeuer, sie sollten symbolisch Licht in die Dunkelheit tragen und dadurch die Menschen vor bösen Geistern und Unglück schützen. Speisen und Getränke wurden als Opfergaben den Ahnen und Geistern dargebracht, um ihre Gunst zu erbitten und um sie zu ehren.


Da in dieser Nacht oft auch Geister umherwanderten, trugen die Menschen Masken und Verkleidungen, in der Hoffnung, sich zu schützen und unerkannt zu bleiben. Gleichzeitig gestatteten diese Masken eine spirituelle Transformation, bei der man symbolisch seine eigenes selbst ablegte oder zeitweise losließ. Die Ahnen wurden als ein wesentlicher Bestandteil der Feierlichkeiten angesehen und verehrt. Die Seelen der Verstorbenen besuchten in dieser Zeit die Welt der Lebenden, weshalb die Kelten ihnen Plätze an ihren Tischen deckten und Kerzen ins Fenster stellten, um ihnen den Weg zu leuchten.


Ein weiterer spiritueller Brauch an Samhain war das Wahrsagen. Die Grenze zwischen den Welten war ja besonders durchlässig, also die beste Zeit für Orakel und Vorhersagen.

Für die Vorhersagungen wurden verschiedene Techniken genutzt, um in die Zukunft zu sehen oder Rat für das kommende Jahr zu erhalten.

Das Liebesorakel war sehr beliebt, dafür wurden z. B. Äpfel genutzt. Da gab es die Technik des Apfelschälens:


Die Apfelschale musste in einem Stück zusammen bleiben, dann warf man die Schale über die Schulter. Die Schale zeigt nach dem Fallen, den Anfangsbuchstaben des oder der zukünftigen. Nüsse wurden eingesetzt, um zu erfahren, wie das Schicksal einer Ernte oder eines Projekts sein könnte. Auch das Feuer und der Rauch der Samhain Lagerfeuer spielten eine Rolle in den Ritualen der Vorhersage.


Um für den Winter vorbereitet zu sein, führten die Kelten auch Reinigungs- und Schutzrituale durch, bei denen Feuer und Räuchern eine bedeutende Rolle spielten. Zum Höhepunkt des Festes fanden große Festmähler statt, bei denen die Gemeinschaften zusammenkamen, um sich zu stärken und die eingebrachte Ernte zu würdigen.




Eine Gruppe Menschen sitzt um ein knisterndes Lagerfeuer

Samhain bündelte spirituelle, gemeinschaftliche und schützende Rituale, die die Menschen auf den kommenden Winter einstimmten und ihre Verbindung mit den Ahnen und der Natur stärkten. Vieles davon findet auch heute, wenn auch in veränderter Form, in vielen europäischen und nordamerikanischen Gesellschaften wieder.


Dein kleines Ritual


Ein Ritual für einen klaren Kopf, Schutz während des Schlafes und um prophetische Träume zu fördern.

Gib ein paar Blätter frischen Salbei in ein Säckchen das dann unter das Kissen gelegt wird oder wahlweise irgendwo in der Nähe des Bettes. Um von der reinigenden Wirkung dieses Schutzkrautes maximal zu profitieren, ist es wichtig mit Achtsamkeit und der richtigen Intention klare Ziele zu setzen, was man durch die Träume in der Nacht erfahren möchte.


Die spirituelle Bedeutung von Samhain damals und heute


Damals lag der Blick stark auf dem immer währenden Kreis von Leben und Tod. Als die Ernte eingefahren war, kam die Zeit der Vorbereitung auf den Winter mit seiner Kälte und Dunkelheit. Wenn die Natur sich in die Winterstarre zurückzieht, eröffnet Samhain den Menschen die Möglichkeit, ihre eigene innere Dunkelheit zu erblicken – eine Zeit im Jahr, um eigene innere Schatten zu erkennen und Versöhnung mit ihnen zu schließen. An dieser Bedeutung hat sich bis heute nichts geändert. Samhain bedeutet, den Zyklus des Lebens zu ehren, das Loslassen zuzulassen und den Tod nicht als Feind, sondern als natürlichen Teil des Lebens zu anzuerkennen.



Die Menschen nehmen Samhain heute als eine Zeit voller Reflexion und Heilung wahr. Dieser Moment im Jahr, der uns die Gelegenheit gibt, alte Mustern, Gedanken und Gewohnheiten abzulegen, ist heute so wichtig wie damals. So wie die Bäume ihre Blätter loslassen, dürfen auch wir das abstreifen, was uns beschwert, und nicht mehr dienlich ist. Es entsteht Platz für neues Wachstum.


Samhain im keltischen Jahresrad


Samhain ist das Erste von acht Festen im keltischen Jahresrad und markiert den Übergang vom Sommer zum Winter, von Leben zum Tod. Im Jahreskreis liegt es direkt gegenüber Beltane, dem Fest des Lebens und der Fruchtbarkeit. Beltane feiert das Licht und das daraus entstehende Wachstum, Samhain zelebriert hingegen die Dunkelheit und das Loslassen. Die Dunkelheit, die Samhain feiert, ist allerdings nicht als negativ zu verstehen, sie ist mit der Positivität der tiefen Innenschau, der Regeneration und des Neubeginns verknüpft.

Im spirituellen keltischen Jahresrad steht Samhain für den Tod, der der Wiedergeburt vorausgeht. Es soll uns daran erinnern, dass jeder Tod, sei es auf physischer, emotionaler oder geistiger Ebene, immer auch den Samen für etwas Neues sät. Leben und Tod sind untrennbar miteinander verbunden, und das Ende eines Zyklus ist immer der Beginn eines neuen.


Samhain als Weg zur persönlichen Weiterentwicklung


Wir können heute die Nacht von Samhain und die Zeit darüber hinaus für unsere persönliche Entwicklung nutzen. Hier findest Du einige Möglichkeiten, wie Du Samhain leben kannst:


  • Loslass Ritual:

Was moechtest du aus deinem Leben entlassen? Schreib es auf und verbrenne diese Notiz , so schaffst Du symbolisch platz und Raum fuer neues.


  • Ahnenarbeit und Dankbarkeit:

Lege Dir einen Altar mit Fotos und Erinnerungen von geliebten Verstorbenen an, entzünde Kerzen und gedenke ihrer. Du kannst an diesem Ort zu tieferen Einsichten gelangen.


  • Innere Einkehr:

Finde z. B. in der stille oder der Meditation den Kontakt mit den eigenen inneren Themen. Was gibt es dort in dir, das gesehen und akzeptiert werden möchte?


Verschiedene Kräuter und etwas Knoblauch liegen neben einer Tasse mit Tee auf einer weissen Marmorplatte

Samhain und der spirituelle Tee: Nahrung für Seele und Körper


In der Nacht von Samhain ist es meist schon kühl, und ein heißer Tee wird nicht nur Deinen Körper, sondern auch Deine Seele wärmen. Kräuter wie Beifuß, Salbei und Rosmarin werden traditionell mit Samhain in Verbindung gebracht, sie haben schützende und reinigende Eigenschaften. Tee, den Du Dir aus diesen Kräutern bereitest, wird Dich bei Deiner spirituellen Arbeit unterstützen, er wird Dir dabei helfen, Klarheit zu gewinnen, alte Energien zu reinigen und Deine innere Balance zu finden.



Bereite Dir diesen warmen, liebevollen Tee zu und ziehe Dich damit in die Stille zurück, jetzt wirst Du die Energie von Samhain spüren. Lass den Tee Deine symbolische Nahrung für Körper und Geist sein, erinnere Dich daran, dass Selbstfürsorge und Achtsamkeit essenziell sind, besonders in Zeiten der Transformation.


Was haben eigentlich der Kürbis und die Rübe mit Samhain zu tun?


Ein leuchtender Kuerbis mit geschnitzten Gesicht vor einem schwarzen Hintergrund

Am Anfang wurden in Irland und Schottland Rüben wie z. B. Steckrüben genutzt, um aus Ihnen gruselige Gesichter zu schnitzen, die sogenannten Jack O'Lanterns. Sie waren gedacht um in der Nacht von Samhain umherwandernde Seelen und alles Böse fernzuhalten. Das Licht einer in die geschnitzten Gesichter gestellten Kerze war ein symbolischer Schutz und sollte die Seelen sicher in der Dunkelheit leiten.


Der Name Jack O'Lantern stammt von einer irischen Legende über einen Mann namens Stingy Jack, der den Teufel austrickste, jedoch nach seinem Tod weder in den Himmel noch in die Hölle gelangen konnte. Er wurde dazu verdammt, mit einer glühenden Kohle in einer ausgehöhlten Rübe durch die Dunkelheit zu wandern. Diese Geschichte wurde zu einem Symbol für verlorene Seelen, die in der Dunkelheit herumirren.


Der Ire Stingy Jack, der jedermann versuchte auf den Arm zu nehmen, und angeblich sogar den Teufel austricksen konnte. Nur den Tod konnte er nicht austricksen, er war verdammt auf ewig in einer ausgehöhlten Rübe mit einer glühenden Kohle durch die dunkle Nacht zu wandern. Er ist das Symbol der verlorenen Seele, die durch die Dunkelheit irrt.

Der Brauch des Laternenschnitzens kam mit den Einwanderern aus Irland und Schottland im 19. Jahrhundert in die USA.


Die dort vorhandenen Kürbisse eigneten sich viel besser als Jack O'Lantern, sie waren viel größer und besser zu verarbeiten, das machte den Kürbis dann zum Symbol für Samhain und Halloween wie es in den USA genannt wird.


Je gruseliger und wilder die geschnitzten Gesichter in den Rüben oder Kürbissen sind, umso besseren Schutz bieten sie gegen böse Geister.


Das Licht im Inneren führt die Seelen der Verstorbenen und Ahnen durch die Dunkelheit und schützt gleichzeitig die Lebenden vor all dem negativen der Nacht.


Rituale, wie an Samhain waren tief in der keltischen Gesellschaft und spirituellen Weltanschauung verwurzelt, sie sahen das Leben als ewiger Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Die Feuer, Opfergaben, Masken und Wahrsagungen waren Mittel, um mit der Anderswelt in Verbindung zu treten, sich zu reinigen, Schutz zu finden und die dunkle Winterzeit mit Weisheit und Stärke zu beginnen.



Noch heute sind diese alten Bräuche und Rituale eine Quelle der Inspiration, die uns helfen, uns, mit dem natürlichen Jahreslauf zu verbinden, und Raum für persönliche und spirituelle Weiterentwicklung zu schaffen.


Samhain oder Halloween zeigen uns, dass auch in der Dunkelheit irgendwo ein Licht zu finden ist, und das Wachstum und Erneuerung aus dem Kreislauf von Leben und Tod entspringt.


Nutze Samhain für Dich, das Alte was Dich immer wieder in die Dunkelheit zieht loszulassen und das Neue freudig zu empfangen.


Interessierst Du Dich für den keltischen Jahreskreis, dann ist mein Podcast:

Mit den Raunächten durchs Jahr, genau das richtige für Dich.






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